Fungizidversuch (Schmedenstedt) 2020

Am Beregnungsstandort Schmedenstedt wurde ein 2-faktorieller Fungizidversuch angelegt. Überprüft werden sollten die unterschiedlichen Fungizidprodukte und
-strategien auf ihre Wirksamkeit gegen Blattkrankheiten. Eingesetzt wurden zwei verschiedene Sorten. BTS 440 wurde als gesunde Sorte und Racoon als anfälligere Sorte gegenüber Blattkrankheiten geprüft. Mit den beiden Sorten wurden fünf verschiedene Fungizidvarianten getestet. Verglichen werden konnten die unterschiedlichen Fungizidvarianten mit einer unbehandelten Variante (Kontrolle). Die Fungizide wurden anhand der Bekämpfungsschwellen appliziert. Zusätzlich gab es jeweils eine Variante mit verspäteten Applikationsterminen. Insgesamt wurden pro Sorte und Variante zwei Fungizidapplikationen durchgeführt.
Die Fungizidapplikationen nach den Bekämpfungsschwellen erfolgten am 16.07.2020 sowie am 12.08.2020. Die beiden verspäteten Applikationen der Varianten wurden in der Sorte BTS 440 am 31.07.2020 sowie am 12.08.2020 durchgeführt. Bei der Sorte Racoon erfolgten die verspäteten Applikationen am 24.07.2020 und ebenfalls am 12.08.2020 (Vgl. Variantenplan).

Die Ergebnisse des Fungizidversuchs in Schmedenstedt zeigen, dass bei der Sorte Racoon in der unbehandelte Variante ein hohes Befallsniveau mit Cercospora beobachtet werden konnte. Die Effekte der Fungizide sind bei allen Varianten erkennbar gewesen. Optisch zeigte die Variante mit Funguran Progress (537 g/kg Kupferhydroxid) die beste Wirkung (Vgl. Balkendiagramm Befallsstärke von Cercospora/Ramularia in %). Ersichtlich wurde auch, dass die verspätete erste Behandlung bei der Sorte Racoon optisch am schwächsten abschnitt. Auffällig war, dass bei den Präparaten Sphere (375g/l Trifloxystrobin, 160g/l Cyproconazol), Mercury Pro (80 g/l Cyproconazol, 200 g/l Azoxystrobin) und Amistar Gold (125 g/l Difenoconazol, 125 g/l Azoxystrobin) trotz Behandlung eine hohe Befallsstärke zu beobachten war.
Insgesamt lag in diesem Jahr am Standort Schmedenstedt ein mittleres bis hohes Befallsniveau  vor. Weiterhin zeigen die Ergebnisse, dass die Sorten deutlich in der Befallsstärke differenzieren. Die Effekte durch den Einsatz der Fungizide werden im Rübenertrag und im Zuckergehalt sichtbar. Die verspätete Applikation schnitt zwar optisch schlechter ab, hinsichtlich der Erträge konnte aber keine Differenzierung aufgezeigt werden. Final schnitt die Variante mit Funguran Progress optisch bei beiden Sorten am besten ab.