Fungizidversuche (Eimersleben, Gönnebek, Köchingen) 2015

Die Fungizidversuche der ARGE NORD waren in diesem Jahr von sehr unterschiedlichen Befallssituationen geprägt. In Gönnebek im Landkreis Segeberg haben wir schon seit mehreren Jahren einen Versuch in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, in diesem Jahr ist dort nur sehr geringer Befall gewesen. Eine Applikation wurde ausgebracht, es gab nur leichte Differenzierungen in der optischen Bonitur bei Ramularia und Rübenrost, andere Krankheiten waren nicht zu bonitieren. Eine Differenzierung bei den Erträgen trat nicht auf.

Südlich von Lüneburg, in Tellmer, hatten wir einen weiteren Fungizidversuch. Auf diesem Beregnungsstandort wurde am 31.07. bei Erreichen der Befallshäufigkeit von 5 % behandelt. Im August entwickelte sich auch in der unbehandelten Kontrolle kaum Befall. Ende August/Anfang September wurde entschieden, keine weitere Behandlung durchzuführen. Dies erwies sich als richtig, da sich im September und Oktober nur geringer Befall mit Cercospora und Mehltau entwickelte. Nach dem kurzzeitigen Kälteeinbruch im Oktober entwickelte sich der Befall nicht mehr weiter. Die Ertragsauswertung ergab maximal 3 % Mehrertrag gegenüber der Kontrolle, das entspricht dem geringen Befall und kann statistisch nicht abgesichert werden.

In Eimersleben im Landkreis Börde baute sich im August Befall mit Mehltau auf. In einer Bonitur Anfang Oktober waren in der unbehandelten Kontrolle rund 50 % der Blattfläche befallen. Wie in Tellmer unterbrach der Kälteeinbruch Anfang Oktober die Mehltauentwicklung. Das in der Zulassung befindliche Acanto plus erreicht 8 % mehr Zuckerertrag gegenüber der Kontrolle.

Im Raum Braunschweig-Schladen kooperieren wir seit vielen Jahren mit der Landwirtschaftskammer Bezirksstelle Braunschweig in diesem Jahr lag der Versuch in Köchingen. Dort wurde am 31.07. eine Fungizidmaßnahme durchgeführt. Es entwickelten sich Mehltau und Cercospora. Wobei die Cercospora sich nur zögerlich vermehrte. Der Blattverlust aus der Kombination von beiden Blattkrankheiten war zum Zeitpunkt der Ernte in der Kontrolle aber deutlich zu sehen. Die besten Varianten erreichten 14 % mehr Ertrag als in der Kontrolle. Dieser hohe Ertragsabfall war aus der sichtbaren Befallsstärke nicht abzuleiten.