Ringversuch (RV) – Insektizide in der Saatgutpillierung (Bönnien, Hondelage) 2015

Insektizide Saatgutbehandlung

Der umweltgerechte Zuckerrübenanbau strebt einen möglichst geringen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln an. Ein sehr gutes Beispiel für nachhaltigen Schutz der Umwelt bei gleichzeitig sehr hoher Wirksamkeit ist die Pillierung des Saatgutes und die Ausstattung mit Insektiziden und Fungiziden. Während sich die bei Nordzucker angebotenen Pillierungsprodukte hinsichtlich der Ausstattung mit Fungiziden nicht unterscheiden, gibt es Unterschiede in der Ausstattung und Dosierung mit Insektiziden. Angewendet werden systemische Insektizide aus der Gruppe der Neonicotinoide (Imidacloprid, Thiamethoxam und Clothianidin) sowie Kontaktinsektizide (Tefluthrin und beta-Cyfluthrin).

Bei Cruiser Force SB (Thiamethoxam, Tefluthrin) und Poncho Beta+ (Clothianidin, Imidacloprid + beta-Cyfluthrin) handelt es sich um Pillierungsprodukte mit hoher Dosierung, deren Wirkung zum Beispiel gegenüber Blattläusen bis nach Reihenschluss anhält. Sombrero (Imidacloprid) weist eine vergleichbare oberirdische Wirkung auf. Im Gegensatz zu den vorher genannten Produkten werden bei Sombrero keine Kontaktinsektizide verwendet. Als Pillierungsprodukt mit niedriger Dosierung steht Force Magna (Thiamethoxam, Tefluthrin) zur Verfügung. Bei der niedrigen Dosierung reicht der oberirdische Schutz nur bis zum vier- bis sechs-Blattstadium.

Ab Aussaat 2016: Drainageauflagen

Nach den derzeit geltenden Zulassungsbestimmungen unterliegen die Pillierungsprodukte Poncho Beta+ und Sombrero bestimmten Drainageauflagen: während Zuckerrübensaatgut mit der Beize Sombrero erst nach dem 15. März auf drainierten Flächen ausgebracht werden darf (NW810), besteht für Saatgut mit der Beize Poncho Beta+ ab dem Jahr 2016 ein komplettes Ausbringungsverbot auf drainierten Flächen (NW811).

Im Frühsommer 2015 zeigte sich ein starkes Auftreten der Schwarzen Bohnenlaus. An unseren Standorten Bönnien und Hondelage war die Situation hinsichtlich des Befalls sehr unterschiedlich. Während in Hondelage am 15. Juni in der Kontrolle (ohne Saatgutbehandlung) nur 20 % der Pflanzen mit Kolonien der Schwarzen Bohnenlaus befallen waren, lag der Anteil der befallenen Pflanzen in Bönnien am gleichen Tag bei 63 % und 10 Tage später sogar bei 87 %. Den geringsten Befall der Schwarzen Bohnenlaus wiesen an diesem Standort die Pillierungsprodukte Cruiser Force SB und Poncho Beta+ auf. – Die Ergebnisse unserer Standorte finden Sie im Tabellenanhang.

Die Ergebnisse finden Sie in den Diagrammen.
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